Daniel Hörner, Christoph Wüstenhagen
Malerei
Eröffnung am Freitag den 15. April um 20.00 Uhr
Flyermotiv
Der merkwürdige Titel dieser Ausstellung von zwei Positionen aktueller Malerei verweist auf die heute notwendigen Brechungen der Traditionslinien der Moderne. Abstrakte Farbkombinationen und geometrische Flächen-Raum-Relationen sind auch für Daniel Hörner und Christoph Wüstenhagen nicht mehr unverbraucht zu haben. Aber in der Geschichte der Kunst ist jedes Zitat erlaubt – solange es sich als Zitat ausweist. Beide jungen Hamburger Künstler nehmen den klassischen Bildgrund, den auf Keilrahmen gespannten Stoff, nicht als gegebenem Träger von Botschaften und schönem Farbspiel, sondern behandeln ihn als eigenständiges Material. Wie ein Schneider eine Naht neu auftrennt, löst Daniel Hörner beispielsweise das fertige Bild vom Rahmen und spannt es auf einen größeren auf: Die ganzen absichtlichen und zufälligen Effekte der Bildränder werden sichtbar und in ihren Tiefendimensionen wirksam. Christoph Wüstenhagen geht noch weiter und verwendet im Wissen darum, dass es keine wirklich leere Fläche mehr geben kann, von ihm extra mit Textilfarbe vorbehandelte Leinwände, bearbeitet sie anschließend mit Ölfarbe und baut das Bild auf der Rückseite anhand der durchgefärbten Strukturen auf. Solche in gewisser Weise „schmutzigen“ Vorgehensweisen fragmentieren, individualisieren und verändern die einst bei aller Farbpracht kühle Tradition der Konkreten Kunst und bewirken entgegen der Erwartung eine emotionale Aufladung dieser Malerei.
Öffnungszeiten: 21. bis 30. April. Do, Fr. 16 bis 19.00 Uhr, Sa 13 bis 16.00 Uhr